Aktuell: Floh und Zecke an jeder Ecke

Im Frühsommer erwachen die Ektoparasiten aus ihrem Winterschlaf und entwickeln sich über Ei-, Larven- und Puppenstadium zu geschlechtsreifen Flöhen. Zunächst lassen sie sich zu einer Blutmahlzeit auf das Tier nieder um anschließend in seiner unmittelbaren Umgebung (Körbchen, Decken etc) seine Eier abzulegen und abzuwarten, bis eine erneute Nahrungsaufnahme fällig wird. Die meisten Flöhe, bei denen beide Geschlechter mehrmals am Tag bei einem Warmblüter Blut saugen und den Wirt danach sehr schnell wieder verlassen, sind nicht wirtsspezifisch, so dass sich auf dem Hund sowohl der Hundefloh, der Menschenfloh als auch Katzen-, Vogel- und Nagerflöhe finden können.

Die Bedeutung der Flöhe ist in Deutschland nach wie vor groß. Dies ist aber kein Zeichen mangelnder Sauberkeit oder ein Anzeichen für Vernachlässigung. Der Grund liegt darin, dass nur 1% der Flöhe auf dem Tier sitzen, während die anderen sich ihres Lebens in der zu 90% nichtbehandelten Umgebung erfreuen.

 

Der erwachsene Holzbock ist in den Monaten April bis Juni sowie im September und Oktober aktiv, bevorzugt in Wäldern mit dichtem Unterholz in der Nähe von Lichtungen. Im Hochsommer werden die Tiere von den Jugendformen (Larven und Nymphen) des Holzbocks befallen.

Entwicklung

Für geschlechtsreife, dann etwa 1 1/2 Jahre lebensfähige Flöhe sind die typischen Sprungbeine und ihre seitlich zusammengedrückte, aber stark gepanzert wirkende Form charakteristisch. Etwa zwei Tage nach der Begattung legen die Weibchen, nachdem sie das Tier nach dem Saugakt verlassen haben, ca. fünfzig Eier pro Tag auf das Fell, ins Lager oder in Bodenritzen in der Nähe des Tieres, wo generell die weitere Entwicklung erfolgt. Nach 4-14 Tagen schlüpfen die Larven. Über zwei Häutungen wird das dritte Larvenstadium erreicht, das sich einen ¨Kokon¨ spinnt.
 
In diesem sog. Puppenstadium wandelt sich der Floh in schnellstens 18 Tagen vollständig zum geschlechtsreifen Männchen oder Weibchen um. Als Schlupfreiz dienen Erschütterungen, die einen potentiellen Wirt ankündigen. Unterbleiben diese oder sind die Temperaturbedigungen ungünstig, so verharren die Flöhe evtl. Monate in ihrem Kokon.
D.h.auch wenn ihre Katze oder ihr Hund zunächst flohfrei scheint, kann es immer wieder zu einem erneuten Befall kommen und der Kreislauf beginnt von vorne.
Welchen Schaden verursachen sie?
Erwachsene Flöhe leben auf der Haut und im Haarkleid ihres Wirtstieres. Um Blut zu saugen, von dem sie sich ernähren, beißen Flöhe in die Haut ihres Wirtes. Diese wird dabei verletzt und mit Flohspeichel, der Entzündungen und allergische Reaktionen hervorruft, verunreinigt. Die Folge sind stark juckende Pusteln und Hautveränderungen.
 
In welchem Ausmaß Ihr Tier auf Flohstiche reagiert, hängt davon ab, wie stark sie mit Flöhen befallen und wie anfällig er ist. Es gibtTiere, die bereits auf wenige Flohstiche extrem allergisch reagieren. In diesen Fällen entstehen großflächige, juckende Hautveränderungen und haarlose Stellen vor allem am Rücken, und den Hintergliedmaßen. Ist eine Katze sehr stark befallen, kann dies darüber hinaus zu Blutarmut (Anämie) und Abmagerung führen.
Welche Gefahren bestehen?
Hat Ihr Tier Flöhe, besteht stets die Gefahr, dass er sich mit Magen-Darm-Parasiten ansteckt. Denn Flöhe sind so genannte Zwischenwirte für Bandwürmer. Fischt Ihr Tier die Schädlinge mit den Zähnen aus seinem Fell und schluckt sie ab, nimmt sie mit den Flöhen unter Umständen auch Wurmlarven auf. Eine Behandlung gegen Flöhe sollte daher immer mit einer Behandlung gegen Würmer (Entwurmung) kombiniert werden.
 

Nicht selten kommt es vor, dass Flöhe von der Katze auf den Menschen übergehen. Die gewissenhafte Vorsorge und Behandlung bei Ihrer Katze ist also auch für Ihren eigenen Schutz von großer Bedeutung

Diagnosemöglichkeiten:
Flöhe kann die Katze zu jeder Jahreszeit bekommen, sie entwickeln sich in der Umgebung des Tieres und in seinem Haarkleid. Die ausgewachsenen Flöhe springen die Tiere regelrecht an und saugen ihre Blut. Die Ansteckung erfolgt von Tier zu Tier oder von Büschen, Lagerstätten etc..
 

Für ein Tier, welches regelmäßig Kontakt zu Artgenossen hat, ist es fast unmöglich diesen Plagegeistern zu entgehen. Gute Pflege schützt nicht, hilft aber ihnen rechtzeitig auf die Spur zu kommen.

Wenn Ihr Tier sich

  • häufiger kratzt, manchmal auch
  • plötzlich aus dem Schlaf aufschreckt und sich hektisch ins Fell beißt ist eine sorgfältige Kontrolle des Haarkleides und seiner Haut angebracht.
  • Meist erkennt man auf der Haut bereits mehr oder minder vereinzelte Flohstiche, die häufig in einer Reihe liegen und als extrem juckende, lokale, rötlich gefärbte und oft vorgewölbte Hautreaktionen erscheinen.
  • Bei dunklem Fell fallen evtl. die hellen Eier auf, bei hellem Fell kann der dunkelbraune Flohkot zu sehen sein.
  • Entdecken Sie beim Bürsten einen Floh oder Flohkot (kleine dunkle Punkte, die auf feuchtem Papier oder Tuch rote Flecken hinterlassen) dann können Sie sicher sein, dass Ihr Vierbeiner Flöhe hat und sollten rasch handeln, da Flöhe nicht nur lästige Plagegeister sind, sondern ebenfalls Überträger anderer Parasiten.

Mechanisch können nahezu alle im Blut befindlichen Erreger wie Viren, Bakterien und evtl. auch Einzeller übertragen werden. Von besonderer Bedeutung sind die in Flöhen bzw. deren Larven befindlichen Entwicklungsstadien des Gurkenkernbandwurms, die beim ¨Knabbern von Flöhen¨ oral aufgenommen werden und sich im Katzendarm zu geschlechtsreifen Bandwürmern entwickeln! Infolge einer zunehmenden allergischen Sensibilisierung kann es bei einigen Tieren durch den Flohspeichel auch zu einer Flohstichallergie kommen, wobei der Juckreiz auch nach Ausrottung der Flöhe bestehen bleibt bzw. bereits ein Flohstich zu schweren Hautentzündungen führt.


Anzeichen Flohstichallergie:

  • starker Juckreiz (welcher durch Kratzen, Beißen, Reiben, Lecken, etc. versucht wird abzustellen) vor allem in einem ¨Dreieck¨ am Rückenende, evt. auch am Bauch und an der Hinterseite der Oberschenkel bis hin zu flächigen, nässenden Eiterausschlägen (Ekzemen),
  • Abmagerung und/oder
  • Anämie ( Blutarmut)
Bei Verdacht eines Flohbefalls empfiehlt es sich zunächst den Hund in eine flache mit 2-3 cm Wasser gefüllte Badewanne zu stellen und ihn mit einem feinen Kamm kräftig durchzukämmen. Die Flöhe fallen dann ins Wasser und können nicht gleich wieder aufspringen. dann können Sie sicher sein, dass Ihr Vierbeiner Flöhe hat.
 
Die Parasitenbehandlung - Vorbeugung:

Bei Parasitenbefall lösen hochwirksame Medikamente vom Tierarzt das Problem meist rasch und sicher. Allerdings können sich die Tiere schnell wieder eindecken, wenn sie beispielsweise im Wald unterwegs sind, in der Gegend herumstreunern oder auf Artgenossen treffen.

  • Regelmäßige Fellpflege und
  • Säuberung der Tierlagerstätten sowie eine
  • Versiegelung von Ritzen als potentielle Aufenthaltsstätte der Larven sind wichtige erste Schutzmaßnahmen.

 

Da aber bereits bei geringgradigem Flohbefall neben Juckreiz auch die Gefahr der Übertragung z.B. von Bandwürmern auf die Katze besteht, ist eine gründliche Prophylaxe , wie etwa die Behandlung mit Aufträufelpräparaten oder das Tragen eines Ungezieferhalsbandes bzw. die sofortige Bekämpfung der ungebetenen Gäste angebracht.

 

Bei Flöhen sollte man daher monatlich vorbeugend schützen:

  • durch orale Gabe von Entwicklungshemmern in Tablettenform (Insekten-Wachstumsregulatoren), die die Fortpflanzung der Flöhe unterbinden. Die nach der Applikation im Blut dder Katze zirkulierenden Wirkstoffe werden von den saugenden Flöhen aufgenommen und an ihre Nachkommenschaft weitergegeben und durch die Wachstumshemmenden Inhaltsstoffe wird ein Absterben bereits im Larvenstadium ausgelöst. Ausgewachsene Flöhe werden von dieser Behandlung nicht erfasst und müssen gesondert bekämpft werden!
  • durch Auftragen von Antiflohpräparate, die z.B. als Ampullen oder Pumpspray erhältlich sind.
  • durch tägliches äußerst gründliches Staubsaugen und die regelmäßige feuchte Reinigung von Böden, Fußleisten und Katzenschlafplatz zur raschen Vernichtung der unterschiedlichen Fortpflanzungsstadien der Parasiten

Flöhe sind nicht nur lästig, sie sind auch Zwischenwirte von Bandwürmern, die die Katze bekommen kann, wenn er den Floh frißt, daher muss bei Flohbefall der Ungezieferbekämpfung eine Entwurmung folgen!

 

Quelle:Bayervital
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