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Allgemeine
Hygiene und Entwurmung
Hygienemaßnahmen im Stall betreffen das tägliche Ausmisten,
das Vermeiden von Bodenfütterung und das Trockenhalten der Stallwände.
Auf der Weide sollte der Kot regelmäßig abgesammelt werden
( 2-3 mal pro Woche ist im Sommer ausreichend) Mischbeweidung mit Rindern
ist günstig, ebenso ein Weidewechsel.
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2-4 mal / Jahr
Pferde entwurmen - dabei sind alle Pferde eines Bestandes zu
behandeln. |
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- Frühling ( vor dem Ausstallen
z.B.mit Banminth entwurmen( auch
gegen Bandwürmer wirksam)
- Sommer
( Wdhg. Banminth)
- Herbst
( Nov./Dez. gegen Magendasseln behandeln, geignet sind Ivomec
oder ein Moxidectinpräperat wie Equest)
- Winter
( Ivomec)
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Entwurmung
der hochtragenden Stute
Im Herbst ( Nov. /Dez.) sollten Stuten, wie alle anderen Pferde auch
wirksam gegen die Magendassellarve behandelt und entwurmt werden.
Um das neugeborene Fohlen vor einer Ansteckung mit den Larven des Zwergfadenwurmes
zu schützen, empfielt es sich, Stuten im geburtsnahen Zeitraum, am
besten am 3.Tag nach dem Abfohlen zu behandeln.
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Entwurmung
des Fohlen
Für Fohlen ist eine regelmäßige Entwurmung besonders
wichtig, da Schäden durch Wurmbefall zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen
führen können.
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Ich empfehle eine
Entwurmung der Fohlen zu Beginn der 2.Lebenswoche gegen den Zwergfadenwurm
und Wiederholungen
im 8- Wochenrhythmus vor allem gegen Spulwurmbefall. |
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Bei der Entwurmung im Sommer werden neben dem gefährlichen Spulwurm
auch Weideparasiten erfasst, bei der Entwurmung Ende November auch die
Magendasseln.
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Die
wichtigsten Wurmarten anschaulich beschrieben
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Große und kleine Strongyliden des Pferdes
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Aussehen:
kräftige rotbraune Rundwürmer
( Blutwürmer=gr.Strongyliden)
lange, weiße Würmer
( kl. Stongyliden)
Sitz:
ErwachseneWürmer:
in Blind-und Dickdarm
Larven:
in den Gefäßwänden der Darmarterien
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Entwicklungszyklus:
1 - Nach der Paarung legen die
weiblichen Würmer Eier, die mit dem Kot ausgeschieden werden.
2 - Innerhalb von 5-8 Tagen entwickeln
sich daraus infektionsfähige Larven, die den Kot verlassen und
mit dem Futter aufgenommen werden.
3 - Sie gelangen in den Darm,
dringen in die Blind- oder Dickdarmschleimhaut ein und von dort in
die kleinen Arterien. In den Gefäßwänden dieser Arterien
bewegen sie sich entgegen der Fließrichtung und gelangen in
die Aorta. Dabei entstehen durch Blutstau Thromben und Gefäßerweiterungen.
4 - Schließlich wandern
sie wieder zurück in die Arterien der Darmwand und dringen nach
einiger Zeit im Bereich von Blind- und Dickdarm in das Innere des
Darmes vor, wo sie sich als geschlechtsreife Würmer ansiedeln.
Nach erfolgreicher Paarung beginnen die Weibchen mit der Eiablage.
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Folgen: Eine Infektion mit dem Blutwurm
kann zu lebensgefährlichen Koliken führen. Ursache dieser Koliken
sind Schäden an den Gefäßwänden und dadurch bedingte
mangelhafte Durchblutung bestimmter Darmabschnitte. Durch in das Hirn oder
Rückenmark verirrte Larven können Gehirnentzündungen und
Lähmungen der Nachhand audgelöst werden.
Erkennung:
Das Auftreten von Fieber, Appetitlosigkeit, Entwicklungsstörungen,
struppigem Haarkleid und von Koliken, deuten auf eine Blutwurm-Infektion
hin.
Der sichere Nachweis
eines Befalls wird durch eine mikroskopische Kotuntersuchung in meiner
Praxis durchgeführt.
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Der
Spulwurm des Pferdes ( Parascaris equorum) |
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Aussehen:
15-50 cm lange, gelbe, bleistiftdicke Würmer
Sitz:
Larven: Körperwanderung
erwachsene Würmer: Dünndarm
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Entwicklungszyklus:
1 - Die geschlechtsreifen Spulwürmer
legen im Dünndarm die Eier ab. Diese gelangen mit dem Kot ins Freie.
2 - In 8 bis 15 Tagen entwickeln
sich im Ei in der Außenwelt die infektionsfähigen Larven.
3 - Nach der Aufnahme der Eier
werden diese abgeschluckt. Die aus den Eier schlüpfenden Larven
bohren sich durch die Darmwand und wandern auf dem Blut- und Lymphwege
über die Leber in die Lunge, wo sie sich weiterentwickeln. Über
Luftröhre, Rachen und Magen gelangen sie
4 - in den Dünndarm, wo sie
nach insgesamt 6 -12 Wochen Entwicklung als erwachsene Würmer parasitieren
und erneut mit der Eiablage beginnen.
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Folgen:
Gelangen die Larven ins Gehirn, kann es zu zentralnervösen Schädigungen
kommen. Die erwachsenen Spulwürmer, die im Dünndarm leben, verursachen
chronische Darmentzündungen. Starker Befall kann Darmverschluß
( Ileus) auslösen.
Erkennung:
Spulwurmbefall wird beim Abgang der großen Würmer oft schon
von den Besitzern erkannt. Durchfall, wechselnde Freßlust, Abmagerung
und struppiges Fell sind typische Krankheitszeichen.
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Die
Magendassel des Pferdes (Gasterophilus intestinalis) |
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Aussehen:
Dasselfliege: 8-18 mm, braun, dicht behaart und hummelähnlich
Magendassellarve:rötlich-braun
tonnenförmig, ca. 1,5 cm lang
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Entwicklungszyklus:
1 - In den Monaten Juni bis September
legen die weiblichen Dasselfliegen ihre Eier in den Haaren der Pferde
ab ( Beine).
2 - Die daraus schlüpfenden
Larven dringen beim Belecken der befallenen Stellen in die Schleimhaut
der Mundhöhle ein.
3 - Nach einer Häutung suchen
die Larven ihren eigentlichen Sitz im Magen, wo sie heranwachsen.
4 - Die reifen Larven werden nach
einem 8- bis 10monatigen Aufenthalt im Magen zum Beginn der warmen Jahreszeit
schließlich mit dem Kot ausgeschieden.
5 - Ihre Verpuppung findet dann
in den oberen Schichten des Weidebodens statt.
6 - Nach einer Puppenruhe von 3
bis 4 Wochen schlüpfen die Dasselfliegen und beginnen unmittelbar
nach der Paarung mit der Eiablage.
Die Fliegen besitzen keine Mundwerkzeuge zur Nahrungsaufnahme, daher
überleben sie höchstens 3 Wochen, in denen sie Eier legen.
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Folgen:
Durch das Belecken der Larvenablagerungen an Vorderbeinen, Schulter und
Flanken, können Entzündungen in der Mundschleimhaut hervorgerufen
werden.
Im Magen angelangt lösen sie chronische Magenschleim-
hautentzündungen sowie die Ausbildung von Geschwüren aus.
Erkennung:
Als klinische Erscheinungen können Koliken, wechselnder Appetit,
Durchfall, Abmagerung und Blutarmut infolge Verletzungen größerer
Blutgefäße auftreten.
Besonders bei Fohlen sind Entwicklungsstörungen, Leistungsminderung,
verringerte Widerstandskraft und sogar Todesfälle zu beobachten.
Als unterstützende Bekämpfungsmaßnahme
empfele ich, die am Haarkleid der Pferde anhaftenden Eier zu entfernen.
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