zurück zur Übersicht-Gesundheit   Die wichtigsten Parasiten beim Schwein
     
  Der rote Magenwurm des Schweines
  Der Schweine-Spulwurm
  Die Knötchenwürmer des Schweines
  Der Zwergfadenwurm des Schweines
  Die Räudemilbe des Schweines
  Die Schweinelaus
     
  Der rote Magenwurm des Schweines ( Hyostrongylus rubidus)
    Aussehen:
4 bis 11 mm lange, schlanke
rötliche Würmer

Sitz:
Magen

 

    Entwicklungszyklus:

1 -Die erwachsenen Würmer paaren sich im Magen und die Weibchen legen Eier,


2
- die mit dem Kot ins Freie gelange

3 - Aus den Eiern entwickeln sich innerhalb von etwa 7 Tagen die infektionsfähigen Larven.


4 - Nach der Aufnahme dieser Larvenstadien vollzieht sich die weitere Entwicklung in den

5 -Magendrüsen. Um den 20.Tag nach der Infektion kehren die herangereiften Parasiten wieder an die Schleimhaut-oberfläche des Magens zurück. Von den geschlechtsreifen Würmern können bereits 3 Wochen nach erfolgter Infektion Eier produziert werden., die wiederum über den Kot ins Freie gelangen.

Besonderheiten:
Nach stärkeren über längerer Zeit erfolgenden Infektionen, können die Larven eine Ruhepause einschalten. Erst später, so z.B. unmittelbar vor dem Abferkeltermin, reifen diese Larven zu geschlechtsreifen Würmern heran. Das hat zur Folge, dass die Eiausscheidung mit dem Sauenkot um den Geburtstermin am höchsten ist.

    Folgen:
Während der Entwicklungsphase der Larven in den Magendrüsen, kommt es zur Bildung linsen- bishaselnußgroßer Schleimhautknötchen. Die geschlechtsreifen Würmer, die Blutsauger sind, verursachen Magenschleimhautentzündung und Magengeschüre. Daraus resultiert eine Störung der Magensaftproduktion, die zu einer schlechteren Verwertung des Futters und somit zu geringeren Gewichtszunahmen führt.

Erkennung:
Bafallene Sauen zeigen Abmagerung, Durchfall, Anämie und zum Teil Fruchtbarkeitsstörungen. Infolge von Blutungen aus den Magengeschüren kommen auch Todesfälle vor.

Bekämpfung:

1. Allgemeine Hygiene- und Desinfektionsmassnahmen mit dem Ziel der Verminderung und verbreitung von Parasiten.

2. Regelmäßige Entwurmung der Schweine

Meine Empfelung zur Wurmbekämpfung:

Citarin-L 2,5% und 10% ( Levamisol)

   
  Der Schweine-Spulwurm (Ascaris suum)
    Aussehen:
Gelblichweißer bis blaßrötlicher,ca.bleistiftstarker bis zu 40 cm langer Wurm mit 3 kräftigen Lippen am Vorderende.

Sitz:
Dünndarm

 

    Entwicklungszyklus:

1 - Die Schweine nehmen die in der Außenwelt bis zu 10 Jahre infektiös bleibenden, dickschaligen Eier, in denen sich die Drittlarve bereits entwickelt hat, mit dem Maul auf.

2 - Im Darm schlüpfen die Larven aus den Eihüllen, bohren sich in das Blutgefäßsystem und befinden sich wenige Stunden nach der Infektion bereits im Lebergewebe.Von dort wandern sie über das Herz in die Lunge, durchdrigen das Gewebe, werden hochgehustet und schließlich abgeschluckt.

3 - Im Dünndarm entwickeln sie sich zu erwachsenen Würmern. Nach der Paarung beginnen die Weibchen mit der Eiablage.

4 - Etwa 8 bis 9 Wochen nach der Infektion sind bereits die ersten Eier im Kot befallender Schweine nachweisbar.

   

Folgen:
Als klinische Erscheinungen stellt man Schweratmigkeit mit ausgeprägter Bauchatmung, Husten, Fieber, Abgeschlagenheit und Freßunlust fest.

Erkennung:
Spontan abgehende Würmer können aufgrund ihrer Länge mühelos erkannt werden, die Eier kann man unterm Mikroskop nachweisen.

Bekämpfung:

1. Allgemeine Hygiene- und Desinfektionsmassnahmen mit dem Ziel der Verminderung und verbreitung von Parasiten.

2. Regelmäßige Entwurmung der Schweine

Meine Empfelung zur Wurmbekämpfung:

Citarin-L 2,5% und 10% ( Levamisol)

   
  Die Knötchenwürmer des Schweines( Oesophagostomum spp.)
    Aussehen:
1 bis 1,5 cm lange, weißliche Würmer mit deutlic abgesetztem Mundwall.

Sitz:
Dickdarm

 

    Entwicklungszyklus:

1 -Im Dickdarm paaren sich die erwachsenen Würmer. Hier findet auch die Eiablage statt.

2 - Die Eier werden mit dem Kot ausgeschieden.

3 - Einige Tage später schlüpfen die Wurmlarven und entwickeln sich in etwa 8 Tagen zu infektionsfähigen Stadien.

4 - Diese vom Schwein aufgenommenen Larven entledigen sich im Dünndarm ihrer Hülle. Bereits 24 Stunden nach Ansiedlung im Dickdarm dringen sie in die Schleimhaut ein.

5 - Nach einer weiteren Häutung gelangen sie wieder an die Oberfläche der Schleimhaut und 14 Tage später sind alle Larven im Darmlumen. Je nach Wurmart werden frühestens nach 17 Tagen bzw. 35 Tagen wiederum Eier mit dem Kot ausgeschieden. Die daraus schlüpfenden Larven sind im Freien mehrere Monate überlebensfähig und können sogar überwintern.

   

Folgen:
Bei wenigen Wochen alten Ferkeln wurden nach massivem Bafall Todesfälle beobachtet. Krankheitszeichen wie verminderter Appetit, Gewichtsverluste und schleimiger Kot mit Blutbeimengungen treten auf.

Bei befallenen Mastschweinen stehen schlechte Futterverwertung und unbefriedigende Gewichtszunahmen im Vordergrund.

Da die Verbreitung und Befallstärke im Gegensatz zu fast allen anderen Schweineparasiten mit zunehmendem Alter der Tiere ansteigen, ist bei befallenen Zuchtsauen mit Leistungseinbußen zu rechnen. Es kommt zu Störungen der Rausche, u Verringerung der Wurfgröße und -gewichte sowie zu reduzierter Milchleistung.

Bekämpfung:

1. Allgemeine Hygiene- und Desinfektionsmassnahmen mit dem Ziel der Verminderung und verbreitung von Parasiten.

2. Regelmäßige Entwurmung der Schweine aller Altersgruppen.

Meine Empfelung zur Wurmbekämpfung:

Citarin-L 2,5% und 10% ( Levamisol)

   
 

Der Zwergfadenwurm des Schweines (Strongyloides ransomi)

    Aussehen:
3 bis 5 mm langer, haarfeiner Wurm

Sitz:
Dünndarm

   

Entwicklungszyklus:

A) Ansteckung über das Maul

1 -Die Larven gelangen nach der Aufnahme mit der Sauenmilch in den Darm über die Blutgefäße in die Lunge.

2 - Über die Luftröhre gelangen sie in das Maul, wo sie wieder abgeschluckt werden.

3 - Im Dünndarm erfolgt die weitere Entwicklung zu erwachsenen Würmern. Die Eiablage beginnt bereits 6 Tage nach der Infektion.

4 - Aus diesen Eiern schlüpfen in die Außenwelt sehr bald Larven, die nach 4 bis 5 Tagen infektionsreif sind.

 

B) Ansteckung duch die Haut

I) Aus den mit dem Kot ausgeschiedenen Eiern kann sich auch eine freilebende getrenntgeschlechtliche Generation entwickeln: Die Weibchen legen dabei nur wenige Eier, aus denen sich ebenfalls die infektionsfähigen Larven entwickeln.

II) Angezogen von der Körperwärme bohren sich die Larven durch die Haut der Ferkel, erreichen über das Blutgefäßsystem schließlich in die Lunge und siedeln sich nach dem Abschlucken wieder

III)als erwachsene Würmer im Dünndarm an.

   

Folgen:

Der Zwergfadenwurm ist der Parasit der Ferkel.
Beim Ferkel kommt es zu verminderten Appetit, Gewichtsverlust und Durchfall, der bereits in der 2. Woche auftritt und durch antibiotische Behandlungen nicht gestoppt werden kann.
Bei starkem Befall kann es zu Abmagerung und infolge von schwerer Blutarmut (Anämie) zum Tod der Tiere führen.

Bekämpfung:

1. Behandlung der infizierten Ferkel

2. Behandlung der muttersauen mit dem Ziel, die Übertragung der Larven von der Sau auf die Ferkel zu vermindern.

Meine Empfelung zur Wurmbekämpfung:

Citarin-L 2,5% und 10% ( Levamisol)

   
  Die Räudemilben des Schweines (Sarcoptes scabiei var.suis)
   

Aussehen:
Grauweiße, fast runde Milben mit Dornen auf dem Rückenschild

Erwachsene weibliche Milben werden bis zu 0,5 mm, männliche bis zu 0,25 mm groß

Sitz:
Die weiblichen Milben leben in Nischen und Gängen der tiefen Hautschichten, die Männchen vorwiegend an der Hautoberfläche.
Beginn der Räudeinfektion meist am Kopf; die Ausbreitung kann über den gesamten Körper des Tieres erfolgen.

    Entwicklungszyklus:

1 - Nach der Paarung auf der Hautoberfläche bohren sich die befruchteten Weibchen in tiefere Hautschichten ein.

2 - Aus den Eiern, die in den Bohrgängen abgelegt werden, schlüpfen Larven.

3 - Aus den Larven entwickeln sich sogenannte Nymphen, die sich bereits von Körpersäften des Wirtstieres ernähren.

4 - Aud den Nymphen gehen die erwachsenen Milben hervor. Die Gesamtentwicklung dauert 14 bis 21. Tage.

   

Folgen:
Unmittelbar nach der infektion entstehen, zunächst pustelartige Hautrötungen. Erst 2-3 Wochen später tritt Juckreiz auf, der die Tiere zu dauerdem Scheuern und Kratzen veranlaßt. Im weiteren Krankheitsverlauf kann es zu hautverdickungen, Falten- und Borkenbildung kommen.

Infolge der Juckreiz- bedingten Unruhe kann es bei befallenen Sauen relativ leicht geschehen, dass sie Ferkel erdrücken.
Unter Fachleuten wird Räudebefall auch als mögliche Ursache des Schwanzbeißens (Kannibalismus) diskutiert.

Bekämpfung:
Um eine Bestandssanierung zu erreichen, muß neben der Behandlung der Schweine unbedingt eine Reinigung und Desinfektion der Stallungen und Gerätschaften erfolgen.

Meine Empfelung zur Räudebekämpfung:

Sebacil Pour on

   
  Die Schweinelaus (Haematopinus suis)
   

Aussehen:
5 -6 mm lange bräunlich gefärbt, mit breitem Brustsegment und schmalem Kopf; kräftige Klauen an den Beinen.

Sitz:
Die Läuse leben auf der Haut des Wirtstieres, wobei sie bevorzugt, am Kopfbereich, am Nacken sowie an den Schultern und Flanken zu finden sind.

    Entwicklungszyklus:

1 - Nach der Paarung kleben die Weibchen die Nissen (Eier) mit einer wasserunlöslichen Kittsubstanz an den Borsten.

2 - Aus diesen Eiern schlüpfen Larven, die sich über 3 Häutungen zu den

3 -erwachsenen Läusen entwickeln. Die Entwicklungsdauer beträgt etwa 3 bis 4 Wochen, wobei sich bereits die Larvenstadien vom Blut des Wirtstieres ernähren.

 

    Folgen:
Die vielen Einstiche und das ständige Umherwandern der Läuse verursachen starken Juckreiz. Das Borstenkleid befallener Tiere erscheint schmutzig, die Haare fallen aus. Das ständige Scheuern und Kratzen bringt Unruhe in den Stall, hat Hautverletzungen zur Folge und beeinträchtigt die Futteraufnahme.

Hoher Bafall führt speziell bei Jungtieren zu Blutarmut. (Porzellanferkel)

Bekämpfung:
Um eine Bestandssanierung zu erreichen, muß neben der Behandlung der Schweine unbedingt eine Reinigung und Desinfektion der Stallungen und Gerätschaften erfolgen.

Meine Empfelung zur Läusebekämpfung:

Sebacil Pour on

Quelle: (Merial)

   
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